Louis Pouzin: Pionier des Internets und Verfechter offener Standards
Louis Pouzin ist ein französischer Informatiker und Internetpionier. Er wurde am 20. April 1931 in Chantenay-Saint-Ambert, Frankreich, geboren. Pouzin ist vor allem für seine Beiträge zur Entwicklung von Netzwerkprotokollen und zur Gründung des Internets bekannt.
In den 1960er Jahren begann Pouzin seine Karriere im Bereich Computernetzwerke. Er arbeitete für die französische Telefongesellschaft „Centre National d'Etudes des Télécommunications“ (CNET) und war an der Entwicklung des Netzwerkprotokolls CYCLADES beteiligt. CYCLADES war eines der ersten paketvermittelten Netzwerke, das den Grundstein für das heutige Internet legte.
Pouzin ist ein Verfechter verteilter Netzwerke und entwickelte das Konzept von Datagramm-Netzwerken, bei denen Daten in kleinen unabhängigen Paketen gesendet werden. Dieses Konzept wurde später von anderen Forschern aufgegriffen und in das TCP/IP-Protokoll integriert, das das Rückgrat des heutigen Internets bildet.
Im Laufe seiner Karriere war Pouzin sowohl in der Wissenschaft als auch in der Industrie tätig. Er gründete ein Satellitenkommunikationsunternehmen, Société Européenne des Satellites (heute bekannt als SES S.A.). Anschließend arbeitete er an verschiedenen Projekten zur Entwicklung von Computernetzwerken, darunter dem Transpac-Projekt in Frankreich und dem Cyclades-Projekt in Europa.
Obwohl Pouzin nicht so berühmt ist wie andere Internetpioniere, hatte seine Arbeit einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung und Gestaltung des modernen Internets. Für seine Beiträge erhielt er mehrere Auszeichnungen, darunter den SIGCOMM Award 2013 und den Internet Hall of Fame Award 2012.
Louis Pouzin setzt sich weiterhin für offene Standards ein und sorgt für die Sicherheit des Internets. Seit seiner Pensionierung fungiert er weiterhin als angesehener Experte und Berater für Fragen der Internetarchitektur und der digitalen Kommunikation.