Zum Hauptinhalt springen Skip to page footer

Digitaler Deep-Dive Juli 2023: Künstliche Intelligenz - Welche Rolle spielt algorithmische Voreingenommenheit in KI-Systemen?

| Digitaler Deep Dive | KI

Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren bemerkenswerte Fortschritte gemacht und findet immer mehr Anwendung in unserem täglichen Leben. Doch wie unparteiisch und neutral sind diese KI-Systeme wirklich? Als Experte auf diesem Gebiet mit 15 Jahren Berufserfahrung möchte ich in diesem Artikel einen Einblick in die Rolle der algorithmischen Voreingenommenheit in KI-Systemen geben. Ich werde versuchen, ihn auch für Laien verständlich zu machen.

Was ist algorithmische Voreingenommenheit („algorithmische Verzerrung“, “Algorithmic Bias”)?

Algorithmischer Bias, auch bekannt als „algorithmische Verzerrung“, bezieht sich auf Verzerrungen oder Diskriminierungen, die in KI-Systemen auftreten können. Diese Verzerrungen treten auf, wenn die Daten, mit denen KI-Systeme trainiert werden, bestimmte Verzerrungen und Ungleichheiten widerspiegeln. Werden diese Verzerrungen nicht erkannt und korrigiert, können sie zu unfairen oder diskriminierenden Konsequenzen führen.

Algorithmic Bias kann aus verschiedenen Gründen entstehen. Einer der Hauptgründe ist die Verwendung von Trainingsdaten mit bereits bestehenden Verzerrungen oder Ungleichheiten. Wenn ein KI-System beispielsweise hauptsächlich mit Daten einer bestimmten Gruppe von Menschen trainiert wird, kann es gegenüber anderen Gruppen voreingenommen sein.

Ein weiterer Grund ist die Art und Weise, wie KI-Systeme bestimmte Merkmale und Muster erlernen. Wenn das System schlecht trainiert ist oder nicht genügend Daten erhält, kann es zu falschen Schlussfolgerungen und Stereotypen kommen. Beispielsweise können KI-Systeme aufgrund begrenzter Daten bestimmte Personengruppen fälschlicherweise mit Kriminalität in Verbindung bringen. Auswirkungen der algorithmischen Verzerrung:

Algorithmic Bias kann schwerwiegende Folgen haben. In Bereichen wie der Personaleinstellung oder der Kreditvergabe können KI-Systeme unbeabsichtigt Diskriminierung verstärken, indem sie bestimmte Gruppen benachteiligen. Es besteht die Gefahr, dass KI-Systeme Entscheidungen auf der Grundlage ungerechtfertigter Vorurteile treffen und dadurch bestehende Ungleichheiten aufrechterhalten.

Der Umgang mit algorithmischer Voreingenommenheit

Es ist wichtig, algorithmische Verzerrungen zu erkennen und zu bekämpfen. Dazu gibt es verschiedene Ansätze.

  1. Datenüberprüfung:
    Es ist wichtig, die Qualität und Repräsentativität der Trainingsdaten sicherzustellen. Die Daten sollten ausgewogen und frei von Verzerrungen sein. Eine regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung der Daten ist notwendig, um potenzielle Verzerrungen zu erkennen und zu korrigieren.
  2. Vielfalt im Team:
    Ein vielfältiges Team von Entwicklern und Datenwissenschaftlern kann helfen, Verzerrungen zu erkennen und zu vermeiden. Unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen ermöglichen es, potenzielle Verzerrungen in KI-Systemen frühzeitig zu erkennen.
  3. Transparenz und Verantwortlichkeit:
    Für Unternehmen und Entwickler von KI-Systemen ist es wichtig, ihre Methoden und Algorithmen transparent zu machen. Nutzerinnen und Nutzer sollten darüber informiert werden, wie Entscheidungen getroffen und welche Daten verwendet werden. Eine verantwortungsvolle Entwicklung und regelmäßige Überprüfung von KI-Systemen ist unerlässlich, um Verzerrungen zu minimieren. 

Algorithmische Verzerrungen stellen eine große Herausforderung im Bereich der künstlichen Intelligenz dar. Es ist wichtig, dass KI-Systeme fair, gerecht und nicht diskriminierend sind. Es ist sehr wichtig, das Bewusstsein für algorithmische Verzerrungen zu schärfen und Maßnahmen zu ergreifen, um diese zu verringern. Das Erkennen und Beseitigen von Vorurteilen stellt sicher, dass KI-Systeme das Potenzial der Technologie nutzen können, ohne bestehende Ungleichheiten zu verschärfen.